

M A R K E T I N G
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über Defizite argumentiert werden
(„Sie sind jetzt so alt – tun Sie sich
mit unserem Produkt etwas Gutes“),
sondern mit generationenübergrei-
fend wirkenden, positiven Assozia-
tionen.
Wird der Gesundheitsnutzen auf das
barrierefreie Bauen und Wohnen
übertragen, so bieten sich vielfälti-
ge Ansatzpunkte.
Gerade im Bereich des barrierefreien
Bades lässt sich der Wellness- und
Vitalitätsgedanke sehr gut unter-
bringen. Sich „etwas Gutes tun“
geht in einer barrierefreien Well-
ness-Duschanlage sicherlich besser
als in einem Funktionsbad oder
einer „Nasszelle“. Hier kann der Be-
rater mit einer erweiterten Nutzen-
argumentation sehr gut punkten:
der bodengleiche Zugang zur Dusche
beispielsweise hat nichts mit Alt-
oder Kranksein zu tun, sondern mit
Bequemlichkeit und damit auch mit
Genuss – Argumente, denen auch
jüngere Menschen sehr gut zugäng-
lich sind.
Bringt der Berater dagegen Stich-
worte wie Pflegeerleichterung,
Nutzbarkeit mit dem Rollstuhl usw.
ins Spiel, sollte vollkommen klar
sein, dass der ältere Kunde einer
solchen Argumentation nicht un-
bedingt positiv gegenübersteht.
In den meisten Fällen fühlen sich
ältere Menschen deutlich jünger,
als sie wirklich sind und wollen mit
Themen wie Krankheit oder Pflege
eher selten konfrontiert werden.
Das Elektrofachhandwerk kann sehr
viel Wellness und Vitalität mit dem
Thema „Licht“ kommunizieren:
richtig geplantes Licht kann sich
auf die Stimmung des Menschen
auswirken. Es kann in den frühen
Morgenstunden motivieren und
munter machen, es kann am Abend
eine beruhigende Wirkung auf den
Nutzer haben.
Der Gesundheitsnutzen von dynami-
schem, circadianem Licht ist längst
keine bloße Theorie mehr, sondern
in Büroräumen und Industriehallen
längst erprobt und bewährt. War-
um diesen Nutzen nicht auch dem
älteren Kunden in seinem privaten
Umfeld deutlich machen? Damit
kann ein echter Mehrwert verkauft
werden, denn insbesondere beim
Thema Licht endet für viele Elekt-
riker die Beratung beim Kabel, das
aus der Decke hängt. Dem Kunden
bleibt es dann überlassen, sich die
passende Leuchte im Bau- oder Mö-
belmarkt zu beschaffen. Wird Licht
als Gesamtkonzept mit positivem
Gesundheitsnutzen gesehen, lässt
sich eine Elektroinstallation deut-
lich hochwertiger vermarkten.
Auch das Thema „AAL Active Assis-
ted Living“ lässt sich dem Megat-
rend Gesundheit zuordnen. Geht
es doch unter dieser Überschrift
darum, möglichst lange vital und
selbstbestimmt in den eigenen vier
Wänden leben zu können. Technik
kann hier – unauffällig eingesetzt –
von hohem Nutzen sein.
Insbesondere dann, wenn die ge-
sundheitliche Konstitution labiler
Die „Generation 50plus“ versucht, so lange wie möglich ihre Vitalität zu erhalten. Immer häufi-
ger auch im Fitness-Studio.
„Smart Home“ und „AAL Active Assisted Living“ lassen sich mit hohem Gesundheitsnutzen bele-
gen.
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