

zeitlose und bewährte Produkte in
das Angebot aufnehmen.
Bedeutung traditioneller Werte
Gerade für Dienstleister aus dem
Handwerksbereich ergibt sich aus
dem Trend der „Eternitysierung“
eine weitere Option, den Kunden zu
erreichen: das Unternehmen selbst
muss sich auf alte, traditionelle
Werte besinnen und diese auch of-
fen kommunizieren.
So wird es von der älteren Genera-
tion als Qualitätsausweis gesehen,
wenn ein Unternehmen bereits seit
100 Jahren existiert – getreu dem
Gedankengang: „Wenn es den Be-
trieb bereits seit 100 Jahren gibt,
wird er wohl auch noch so lange
existieren, wie ich einen Handwer-
ker benötige.“
Alt-eingesessene Betriebe dürfen
also ruhig mit ihrer Tradition wer-
ben. Allerdings dürfen sie dabei
nicht alt und verstaubt wirken, son-
dern müssen deutlich machen, dass
sich Tradition und Fortschritt nicht
ausschließen, dass man Wissen in
der vierten oder fünften Generation
auf dem aktuellen Stand hat.
Handwerk als Qualitätsausweis oder
„Made in Germany“ sind weitere tra-
ditionelle Werte, die bei der älteren
Generation gerne gehört werden.
Auch der „Meisterbetrieb“ ist eine
Auszeichnung: wird der Kunde vom
Meister persönlich beraten, ist dies
meist ein zusätzlicher Qualitätsaus-
weis. Viele ältere Menschen haben
die Diskussion um die Abschaffung
von Meistertiteln und Meisterzwän-
gen mehr oder weniger intensiv ver-
folgt und wissen heute nicht mehr
so genau, wann und wo ein Meister
erforderlich ist und wo nicht. Daher
ist der Meisterbetrieb durchaus eine
Auszeichnung, die kommuniziert
werden sollte.
Neue Heimat:
Die Exotik der Nähe
Ein weiterer Aspekt, der zum Trend
der „Eternitysierung“ passt, ist
die Rückbesinnung auf die „Neue
Heimat“. In einem Umfeld, in dem
Internationalität immer selbstver-
ständlicher ist, verliert die Fremde
ihren Zauber und gewinnt die Nähe
wieder an Bedeutung.
Die Reisebranche verzeichnet Jahr
für Jahr Zuwächse bei Reisen im
Inland. Viele Menschen nutzen die
Gelegenheit, das eigene Land etwas
besser kennenzulernen. Städtereisen
und Kulturtourismus in Deutschland
sind wichtige Säulen im Tourismus
der Generation 50plus. Dabei spielt
ein Thema eine ganz besondere Rol-
len: man spricht Deutsch.
Man spricht Deutsch
Vor allem Verbraucher aus der
Zielgruppe der 60 bis 80jährigen
werden durch fremdsprachige, ins-
besondere englische, Begriffe häufig
eher verwirrt als informiert. Dies
liegt daran, dass Englisch oftmals
nicht gelernt wurde und im Berufs-
leben – wenn überhaupt – meist
rudimentäre Kenntnisse ausreichend
waren.
Hinzu kommt eine neue „Arroganz“,
die man bisher vor allem aus
Frankreich kannte: wer mit einem
Franzosen, der vielleicht bestens
Deutsch oder Englisch versteht, et-
was anderes als Französisch spricht,
begeht einen schweren Fehler. Eine
vergleichbare Einstellung lässt sich
vermehrt auch in Deutschland fin-
den.
Einige Konzerne sind dazu überge-
gangen, englische Begriffe wieder
abzuschaffen, allen voran die Deut-
sche Bahn. Hier hat man bereits
vor zwei Jahren 2.200 Anglizismen
zusammengestellt, die nicht mehr
genutzt werden sollen. So wird aus
dem Flyer wieder der Handzettel,
aus dem Service-Point die Infor-
mation und die Hotline heißt ganz
einfach Service-Nummer.
Das Problem liegt darin, dass die
Fremdsprache häufig nicht verstan-
den oder fehlinterpretiert wird.
Legendär ist der Werbespruch von
einer großen Parfümerie-Kette:
„Come in and find out“. Viel zu häu-
fig haben die Kundinnen und Kun-
Authentische Ästhetik für klassische Archi-
tektur. Die aus Porzellan gefertigten Licht-
schalter und Steckdosen bestechen durch ihre
runde Form. Im Kreis finden nostalgischer
Charme und moderne Technik gemeinsam ih-
ren Platz. Den Retrolook betonen die kleinen
Wippen bei den Lichtschaltern sowie die stets
sichtbaren Schrauben. Bild: Busch-Jaeger
M A R K E T I N G
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