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Regionale

Fachkräftebedarfe

Arbeitskräfteangebot und -nach-

frage sind in Deutschland sehr

unterschiedlich verteilt. Insgesamt

lässt sich mit Blick auf den aktu-

ellen Bedarf an Fachkräften aus

dem Ausland in Deutschland eine

Dreiteilung ausmachen.

> Im Osten und der Metropolregion

Rhein-Ruhr existieren derzeit

noch sehr große ungenutzte Ar-

beitskräftepotenziale, sodass die

Fachkräftebedarfe größtenteils

auch ohne Zuwanderung gedeckt

werden können. Dennoch können

auch diese Regionen in einzel-

nen Arbeitsmarktsegmenten,

beispielsweise bei den Medizi-

nern, auf Fachkräfte aus dem

Ausland angewiesen sein.

> Das restliche Nord- und West-

deutschland nimmt eine mittlere

Position ein.

Allerdings ist davon auszugehen,

dass sich die Lage am Arbeitsmarkt

sowohl in Deutschland als auch

in den einzelnen Regionen in den

nächsten Jahren spürbar verändern

wird, da die Arbeitskräftebasis auf-

grund des demografischen Wandels

deutlich kleiner wird. Betrachtet

man den Anteil der Bevölkerung im

erwerbsfähigen Alter zwischen 20

und 64 Jahren an der Gesamtbevöl-

kerung, so wird dieser der 13. koor-

dinierten Bevölkerungsvorausschät-

zung des statischen Bundesamts

(Variante 1 W2) zufolge von 60,9

Prozent im Jahr 2014 auf 58,1 Pro-

zent im Jahr 2025 und 53,5 Prozent

im Jahr 2035 sinken (Statisches

Bundesamt, 2015b). Bereits heute

schlägt sich der demografische Wan-

del in der Altersstruktur der sozial-

versicherungspflichtig Beschäftigten

nieder. So waren im Dezember 2014

bereit 31,5 Prozent über 50 Jahre

und 17,4 Prozent über 55 Jahre alt.

Allerdings unterscheidet sich die

Lage in den einzelnen Regionen

sehr stark, wie Abbildung 2 zeigt.

Insgesamt verteilen sich die län-

gerfristigen Bedarfe an Fachkräften

aus dem Ausland regional sehr viel

gleichmäßiger, als die aktuelle

Lage vermuten ließe. Insbeson-

dere werden auch die ländliche-

ren Gebiete in Ostdeutschland in

> Im Süden besteht nahezu flä-

chendeckend ein großer Arbeits-

kräftebedarf, der sich auch nicht

durch Pendelbewegung oder eine

kleinräumige Mobilität zwischen

einzelnen Kreisen ausgleichen

lässt. Daher werden dort auch

besonders viele Fachkräfte aus

dem Ausland benötigt.

S T U D I E

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