DO-01-2020_online
DAS OPTIMUM 35 Welche Krankheitszeichen werden durch das neue Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöst? Die Krankheitsverläufe variieren stark von Person zu Person. Eine Infektion mit SARS-CoV-2 kann zu Krank- heitszeichen wie trockenem Husten, Fieber, Schnupfen und Abgeschlagenheit führen. Auch über Atemprob- leme, Halskratzen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Schüttelfrost wurde berichtet. Einige Betroffene leiden an Übelkeit und Durchfall. Wie gefährlich ist eine Infektion mit SARS-CoV-2? Bei den bisher hauptsächlich aus China berichteten Fällen verliefen vier von fünf Krankheitsverläufen mild. Bei einem Teil der Patienten kann das Virus zu einem schwereren Verlauf mit Atemproblemen und zu Lungen- entzündung führen. Todesfälle traten bisher vor allem bei Patienten auf, die älter waren und/oder bereits zuvor an chronischen Grunderkrankungen litten. In Deutschland sind noch keine Todesfälle aufgetreten. Wie kann man sich schützen? Wie bei Influenza und anderen akuten Atemwegserkrankungen schützen eine gute Handhygiene, richtiges Husten und Niesen sowie Abstand zu Erkrankten auch vor einer Übertragung des neuen Coronavirus. Diese Maßnahmen sind auch in Anbetracht der Grippewelle angeraten. Auch auf Händeschütteln sollte verzichtet werden. Generell sollten Menschen, die an einer Atemwegserkrankung leiden, nach Möglichkeit zu Hause bleiben. Umfangreiche Informationen zur Hygiene beim Husten und Niesen sowie zum Händewaschen werden durch die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung zur Verfügung gestellt. Ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in der Allgemeinbevölkerung zum Schutz vor akuten respirato- rischen Infektionen sinnvoll? In der allgemeinen Bevölkerung sind die wichtigsten und effektivsten Maßnahmen zum persönlichen Schutz sowie zum Schutz von anderen Personen vor der Ansteckung mit Erregern respiratorischer Infektionen eine gute Händehygiene, richtiges Husten und Niesen und das Einhalten eines Mindestabstandes (ca. 1 bis 2 Me- ter) von krankheitsverdächtigen Personen. Wenn sich eine an einer akuten respiratorischen Infektion erkrankte Person im öffentlichen Raum bewegen muss, kann das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes (z.B. eines chirurgischen Mundschutzes) durch diese Person sinnvoll sein, um das Risiko einer Ansteckung anderer Personen durch Tröpfchen, welche beim Husten oder Niesen entstehen, zu verringern (Fremdschutz). Für die optimale Wirksamkeit ist es wichtig, dass der Mund-Nasen-Schutz korrekt sitzt (d.h. eng anliegend getragen wird), bei Durchfeuchtung gewechselt wird, und dass während des Tragens keine (auch keine unbewussten) Manipulationen daran vorgenommen werden. Hingegen gibt es keine hinreichende Evidenz dafür, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Risiko einer Ansteckung für eine gesunde Person, die ihn trägt, signifikant verringert. Nach Angaben der WHO kann das Tragen einer Maske in Situationen, in denen dies nicht empfohlen ist, ein falsches Sicherheitsgefühl er- zeugen, durch das zentrale Hygienemaßnamen wie eine gute Händehygiene vernachlässigt werden können. Davon unbenommen sind die Empfehlungen zum Tragen von Atemschutzmasken durch das medizinische Per- sonal im Sinne des Arbeitsschutzes. Was sollten Personen tun, die Sorge haben, sich mit SARS-CoV-2 infiziert zu haben, oder die aus Regio- nen zurückkehren, in denen es vermehrt zu Übertragungen kommt? Personen, die (unabhängig von einer Reise) einen persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das neuartige Virus SARS-CoV-2 im Labor nachgewiesen wurde, sollten sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen mit dem zuständigen Gesundheitsamt in Verbindung setzen. Durch das Gesundheitsamt erfolgt eine individuelle Befragung, um das individuelle Risiko zu erheben und Maßnahmen festzulegen. Gleichzeitig ist es damit möglich, bei Auftreten von Symptomen die medizinische Versorgung zu koordinieren. Personen, die sich in einem vom Robert Koch-Institut ausgewiesenen Risikogebiet aufgehalten haben,
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