DO-042019online
GENERATION 50plus 8 Im Alter zu Hause wohnen Teil 1 Deutschlands älter werdende Generationen eint ein sehnlicher Wunsch: auch im Alter zu Hause wohnen! Am liebsten unter einem Dach mit den Kindern. Doch auch dann, wenn keine Kinder vergönnt waren oder diese weit entfernt leben, gilt: Deutschlands Senioren sind überwiegend standorttreu. Sie wollen das bekannte, gewohnte, sichere Wohnumfeld und meist auch die Nachbarschaft nicht missen. Dies könnte allerdings oftmals nur ein Herzenswunsch bleiben. Denn 2050 wird rund ein Drittel der deutschen Bevölkerung 60 Jahre und älter sein. Den damit verbundenen Betreuungsbedarf in Pflegeheimen zu decken, ist vor dem Hintergrund des zunehmen- den Fachkräftemangels nahezu unmöglich. Ein Lösungsansatz: die dauerhafte Pflege und Unterbringung älterer Menschen zu Hause zunehmend zu fördern. Darum gilt: Daheim statt Heim! N eben dem Herzenswunsch der Senioren bestimmen natürlich auch die Finanzen das Vorgehen bei potentieller Pflegebedürftigkeit. Bereits heute übersteigen die Kosten für Unterbringung und Pflege die Leistungen der Pflegekassen deutlich. Anders als in anderen europäischen Ländern (z.B. Schweden) müssen in Deutschland die Pflegebedürftigen selber oder deren Angehörige den Eigenanteil aufbringen. Gesetzlich oder privat Pflegeversicherte haben Anspruch auf Leistungen aus der Pflegekasse. Sie sind nach Pflege- grad gestaffelt und unabhängig vom Vermögen: • Pflegegrad 1 125 EURO • Pflegegrad 2 770 EURO • Pflegegrad 3 1262 EURO • Pflegegrad 4 1775 EURO • Pflegegrad 5 2005 EURO Bei Unterbringung in einem Heim zahlt jeder Heimbewohner den so- genannten einrichtungseinheitlichen Eigenanteil an den Pflegekosten aus der eigenen Tasche. Die Höhe dieses Eigenanteils ist von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich hoch. Unabhängig vom Pflegegrad zahlt jeder Heimbewohner den gleichen Anteil zu den Pflegekosten. Ein Blick in die Preislisten kann im wahrsten Sinne des Wortes „Gold wert sein”. Pflegebedürftige müssen zudem die Kosten für Unterkunft und Verpfle- gung, Investitionskosten, Ausbil- dungsumlagen (je nach Bundesland) sowie evtl. Zusatzleistungen selbst beisteuern. ©didesign.adobe.com
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