DO-042019online
DAS OPTIMUM 7 Grafik 2: Im Jahr 1999 lebte noch fast jeder vierte Haushalt mit einem Haushaltsvorstand zwi- schen 25 und 34 Jahren in den eigenen vier Wänden – 2017 war es nicht mal mehr jeder achte. Grafik 1: Die Chance von Paaren, zu Eigenheimbesitzern zu werden, ist um gut 180 Prozent höher als die von Singles. ten Fünftels von 26 auf 22 Prozent gefallen ist. Neben der Urbanisierung und Akade- misierung trägt auch die Zuwande- rung im Zuge der Arbeitnehmerfreizü- gigkeit in der EU ihren Teil dazu bei, dass sich die Eigentumsquoten der einzelnen Alters- und Einkommens- gruppen verändert haben. Denn vor allem junge und einkommensschwa- che Menschen sind nach Deutschland gezogen. Soziales Konfliktpotenzial Die IW-Studie belegt außerdem, dass sich die Wohnsituation der Eltern stark auf die der Kinder auswirkt. Selbst wenn man Vererbungseffekte ausklammert, zeigt sich: Die Wahrscheinlichkeit, Wohneigen- tum zu erwerben, liegt bei Kindern, deren Eltern eine Immobilie besitzen, rund 42 Prozent über der von Kin- dern, deren Eltern zur Miete wohnen. Eine naheliegende Erklärung für die- sen Zusammenhang ist, dass Eltern mit Wohneigentum tendenziell ver- mögender sind als Mieterhaushalte. Entsprechend können sie ihre Kinder beim Kauf eines Hauses leichter finanziell unterstützen – dieser mög- liche monetäre Rückhalt kann für potenzielle Hauskäufer durchaus zum Zünglein an der Waage werden. Aus der wachsenden Bedeutung des Einkommens und des elterlichen Vermögens bei der Frage, ob man Eigentümer wird oder Mieter bleibt, ergibt sich für Deutschland durchaus ein soziales Konfliktpotenzial. Die Politik sollte daher Wege suchen, den Zugang zu Wohneigentum unabhän- gig von der finanziellen Situation der Eltern zu erleichtern, und dabei nicht zuletzt die Erwerbsnebenkosten ins Visier nehmen. Quelle und Grafiken: Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
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