DO-042019online

DAS OPTIMUM 3 Arm und reich zugleich S chon heute gibt es viele Men- schen in Deutschland, die nicht mehr von ihrer Rente leben können. Ihre Zahl wird in den kommenden Jahren weiter steigen – nicht zuletzt, weil das Rentenniveau kontinuierlich sinkt. Dies betrifft nicht nur Mieter, son- dern auch Immobilieneigentümer. Immerhin verfügen sie zumindest auf dem Papier über ein gewisses Polster. Doch wie kommt man am besten an dieses im Haus gebundene Vermögen heran, ohne es verkaufen, daraus ausziehen und woanders Miete zah- len zu müssen? Die Immobilien-Leibrente bietet eine nachhaltige und sichere Möglichkeit, den Vermögenswert eines Wohneigen- tums schon zu Lebzeiten in Form einer lebenslangen Rente zu nutzen und trotzdem mietfrei in der vertrau- ten Umgebung wohnen bleiben zu können. Denn Wohnen ist eine Herzensan- gelegenheit – auch und gerade im Alter! Faktoren wie – Unabhängigkeit, – Individualität, – Sicherheit, – Komfort, – Lebensqualität spielen im Hinblick auf den eigenen Lebensabend eine sehr wichtige Rolle. Die meisten Menschen sehen diese Voraussetzungen in erster Linie im eigenen Zuhause erfüllt. Folgerich- tig wollen die Allermeisten das oft über Jahre und Jahrzehnte erlebte und gewohnte Umfeld auf gar keinen Fall verlassen. Selbst im Bedarfsfall werden unterstützende Maßnahmen eher im langjährigen vertrauten Um- feld als in einem anderen Wohn- und Betreuungsmodell akzeptiert. Leider ist die vermeintliche finanziel- le Sicherheit für viele ältere Immobi- lieneigentümer trügerisch. Zwar lebt jeder zweite Rentner in Deutschland in der eigenen Immobilie, doch rund zwei Millionen Immobilenbesitzer über 65 Jahre haben monatlich weniger als 1000 Euro zur Verfügung. Und jeder vierte Rentner hat seine Immobilie noch nicht abbezahlt. Insofern gilt für eine steigende Zahl der Senioren mit Wohneigentum: Sie sind arm und wohlhabend zugleich. Dieser Umstand macht es schwierig, das „in Beton” gebunde Kapital zu „verflüssigen”. Wer im Rentenalter ist, der kann auf einen neuen Kre- dit kaum mehr rechnen. Erst recht dann nicht, wenn mit Eintritt in das Rentenalter die finanzielle Lage enger wird. Eine notwendige barriere- freie Umbaumaßnahme oder Instand- haltung der Immobilie kann dann schnell unmöglich werden. Für betroffene Senioren nicht selten eine schier unlösbare Zwickmühle. Einerseits will man unbedingt in den eigenen vier Wänden wohnen blei- ben, andererseits offenbart sich ein finanzieller Engpass. Unter diesen Rahmenbedingungen kann es durchaus sinnvoll sein, die in Deutschland eher unübliche Verrentung einer Immobilie in Form einer Immobilien-Leibrente ins Auge zu fassen. Das gilt besonders dann, wenn Senioren ihre Immobilien noch nicht vollständig bezahlt haben, andere Schulden drücken, ein hoher fi- nanzieller Aufwand für anstehende Umbauten nötig wird und/oder die Immobilieneigentümer keine Erben haben. Erhard Hackler Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Seniorenliga e.V.

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