DO_02_2019_online

GEBÄUDETECHNIK 24 lich vordefinierter oder individuell gestaltbarer Energieberichte. Das schafft volle Transparenz und stei- gert die Energieeffizienz. Besonders für Betreiber mehrerer Seniorenresi- denzen lohnt sich ein strategisches Monitoring, weil somit standortüber- greifende Vergleiche möglich sind. „Es gibt eine Vielzahl von Mess- und Monitorsystemen, die allesamt mit Investitionen verbunden sind. Diese bleiben überschaubar, wenn nur das gemessen wird, was nötig und auswertbar ist“, rät Peggy Kostka, Projektleiterin Energiemanagement bei der WISAG Gebäudetechnik Hol- ding GmbH & Co. KG. Auch temporäre Messungen mit Ultraschallzählern können bereits ausreichend genaue Ergebnisse liefern. Verbrauchsziele, -prognosen und -strategien formulieren Mit Hilfe der Erkenntnisse aus der Verbrauchserfassung müssen nun Einsparziele weiterentwickelt sowie Bedarfsprognosen, Einkaufs- und Ent- wicklungsstrategien formuliert wer- den. Der Wärmeverbrauch ist in der Regel zwei- bis dreimal so hoch wie der Stromverbrauch. Deshalb ist es ratsam, die Energieformen getrennt zu betrachten. Ein Energieexperte hilft dabei zu klären, welche Maßnahmen sinn- voll aufeinander aufbauen. So ist es von Vorteil, zuerst den Verbrauch zu optimieren, bevor es darum geht, beispielsweise in neue Kessel zu in- vestieren. Einfach zu installierende und weitestgehend wartungsfreie Regelsysteme helfen sowohl dabei, Energie zu sparen als auch den Kom- fort zu erhöhen und die Pflegekräfte entlasten. Dies leisten Produkte, die mit dem weltweiten Funksystem EnOcean arbeiten. Sie funktionieren batterielos, lassen eine kleinteilige Modernisierung je Zimmer zu – und Drei Fragen an ... … Thomas Freund, Geschäftsführer der Abfall- & Umweltmanagement MF GmbH, der beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als Energieberater Mittelstand und Energieauditor (nach DIN EN 16247) eingetragen ist. Wie viel Prozent des Jahresumsatzes muss eine Senioren- und Pflegeeinrichtung für Wärme und Strom ausgeben? Fünf bis zehn Prozent entfallen auf die Kosten für Wärme und Strom. Obwohl sich der Energiebedarf in Senioren- und Pflegeeinrichtungen zu 70 Prozent auf Wärme und nur zu 30 Prozent auf Strom verteilt, hat der Energieträger Strom einen Anteil von etwa 65 Prozent an den absoluten Energiekosten. Daher gilt: Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde ist am wertvollsten. Welchen Einfluss hat die Energiewende auf die Betriebskosten von Senioren- und Pflegeanlagen? Die Auswirkungen der Energiewende und das damit korrelierende Abgaben- und Umlagesystem lassen den Energieträger Strom in den nächsten Jahren erheblich teurer werden. Dies wird sich auch immer deutlicher in den Be- triebskosten niederschlagen. Welche staatlichen „Fördertöpfe“ können Betreiber und Manager von Seniorenwohnanlagen in puncto Energieoptimierung anzap- fen? Inzwischen stellt der Bund zahlreiche Förderprogramme zur Verfügung, mit- tels derer Beratungs- wie auch Effizienz- und Sanierungsmaßnahmen bezu- schusst werden können. Unser Haus kann über die „Energieberatung Mittel- stand“ Einspar- sowie Förderpotenziale identifizieren und das Management mit Energieaudits begleiten. Foto: Freund

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