DO_01-2019_online

In der Gruppe der Versicherten, die zwischen dem 97. und 99. Geburts- tag verstarben, erreichte der Anteil im Todesjahr mit 70 Prozent seinen maximalen Wert. Die Gruppe der 100-Jährigen liegt deutlich unter diesem Wert. Beim Erreichen des 100. Geburtstag sind nur gut die Hälfte von ihnen an Demenzen erkrankt. Für die jüngeren Kohorten gilt Ähnliches: Auch hier sind in jedem Alter die- jenigen, die ihren 90. Geburtstag noch feiern können, bei Demenz- und Herzerkrankungen im deutlichen Vor- teil gegenüber Menschen, die zwi- schen dem 85. und dem 90. Geburts- tag verstarben. Die Prävalenz von Bluthochdruck und Diabetes sowie Depressionen, Blind- heit oder Schwerhörigkeit war dage- gen bei den älteren Jahrgängen nicht vom Alter zum Zeitpunkt des Todes abhängig (s. Abb. 2). Hier hatten Langlebige also keinen Vorteil. Diese Krankheiten erhöhten allerdings auch das Sterberisiko kaum. Im Gegensatz dazu wirken sich De- menzen sehr deutlich auf die Überle- benschance von alten Menschen aus (s. Abb.3). Während das Sterberisiko bei der älteren Versichertengruppe im Falle einer Demenzerkrankung um 63 Prozent stieg, war der Anstieg bei der jüngeren Versichertengruppe mit 111 Prozent sogar mehr als doppelt so hoch. Auch bei der Gruppe der anderen Herzerkrankungen nimmt das Sterberisiko deutlich zu: Bei den Jüngeren stieg das Risiko, dass sie vor dem 90. Geburtstag sterben, im Falle einer Herz-Erkrankung wie Herz- insuffizienz oder Kardiomyopathie um 78 Prozent. Traten diese Krankheiten bei Versicherten der älteren Gruppe auf, so stieg ihr Risiko, vor dem 100. Geburtstag zu sterben, um 42 Pro- zent. Abb. 2: Bei Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck und Depressionen haben Langlebige meist keine gesundheitlichen Vorteile, sie beeinflussen das Sterberisiko allerdings kaum. Eine akute Lungenentzündung dagegen führt oft direkt zum Tod. Quelle: AOK, Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels Abb. 3: Vor allem bei Demenz und bei Herzerkrankungen, die nicht auf Durchblutungsstörungen zurückzuführen sind, steigt das Sterberisiko erheblich. Quelle: AOK, Rostocker Zentrum zur Erfor- schung des Demografischen Wandels DEMOGRAPHIE 22

RkJQdWJsaXNoZXIy MzM3ODU1