DAS OPTIMUM
zurückhaltender: während 57% aller Onliner Online-Banking nutzen, sind es in der älteren Zielgruppe nur rund 46%. Das Internet als Shopping-Möglichkeit Generell ist das Internet auch als Shopping-Kanal bei der „Generation 65plus“ angekommen und beliebt. Im Jahr 2017 haben 5,2 Millionen Men- schen aus dieser Gruppe mindestens einmal etwas im Internet bestellt. Das Spektrum reicht von Büchern und Kleidung über Urlaubsunterkünfte bis hin zu Arzneimitteln. Beim Konsum digitaler Medien, also Musik und Filme, ist die ältere Ziel- gruppe noch sehr zurückhaltend: nur etwa 13% der älteren Nutzer geben Ihr Geld auf diesem Weg aus, wäh- rend beispielsweise in der Gruppe der 16 bis 24-jährigen immerhin 50% digitale Medien kostenpflichtig konsumieren. Auch Kleidung wird von der älteren Generation eher unterdurchschnitt- lich online nachgefragt: 50% aus dieser Gruppe im Vergleich zu mehr als 75% bei den jüngeren Nutzerin- nen und Nutzern. Dies wird von den älteren Menschen meist damit begründet, dass man das Produkt anprobieren und testen möchte - idealerweise in unter- schiedlichen Größen. Den Aufwand von Online-Bestellung und Rück- sendung scheut man an dieser Stelle häufig. Viel mehr geht man noch immer klassisch „in die Stadt“. Überdurchschnittlich hoch ist der Anteil der älteren Online-Käuferinnen und -Käufer beim Thema Arzneimit- tel: während in der Gesamtbetrach- tung der Online-Bevölkerung rund 1/3 Arzneimittel online einkauft, sind es bei der Gruppe ab 65 Jahren fast 50%. Hier dürfte sich neben dem Preisvor- teil auch die Bequemlichkeit der On- line-Bestellung auszahlen, immerhin werden die Produkte ohne Umwege direkt ins Haus geliefert. Anders als bei Kleidung besteht in der Regel auch kein größerer Aufwand für Retouren. Soziale Netze: Facebook und Co. In einem Bereich ist die „Genera- tion 65plus“ allerdings nach wie vor etwas zurückhaltender: bei der Nutzung sozialer Netzwerke. Hier sind nur 21% der älteren Menschen unterwegs, während in der Gruppe der Schülerinnen und Schüler sowie der Studierenden laut Statistischem Bundesamt 87% bei Facebook und Co. aktiv sind. Dies widerspricht auch nicht der Schlagzeile vom Frühjahr 2018, nach der „Facebook vergreist“ (Social Media Atlas 2017/2018): das Statis- tische Bundesamt betrachtet soziale Netzwerke generell, nicht einen einzelnen Dienst. Tatsächlich scheint es bei den sozialen Netzwerken eine Verschiebung bei den jungen Nutze- rinnen und Nutzern zu geben - weg von Facebook und hin zu Instagram. Ob dies wirklich ein nachhaltiger Trend ist, lässt sich nur schwer be- urteilen, da die Anbieter mit konkre- ten Nutzerzahlen zurückhaltend sind. Generelle Bedeutung der „Generation 65plus“ Zwischen 1990 und 2017 hat sich die Zahl der Menschen ab 65 Jahren bundesweit um rund 5,8 Millionen auf 17,7 Millionen erhöht. Aktuell ist damit jede fünfte Person hierzulande im sogenannten „Seniorenalter” (21 %). Dr. Georg Thiel, Präsident des Sta- tistischen Bundesamtes: „Die Ge- neration 65 plus spielt in unserer Gesellschaft eine immer bedeuten- dere Rolle. Das zeigen sowohl die demografischen Grunddaten als auch die Daten zu ihrer Teilhabe am ge- sellschaftlichen Leben. Es gilt, das Alter als Chance zu sehen und die Fähigkeiten dieser Generation weiter zu nutzen und zu fördern.“ Ein Beispiel für die gesellschaftliche Bedeutung: die Generation 60plus stellte bei der Bundestagswahl 2017 mit 22,4 Millionen Personen bereits mehr als ein Drittel (36 %) der Wahl- berechtigten und damit mehr als doppelt so viele wie die Generation der unter 30-Jährigen (9,2 Millionen beziehungsweise 15 %). Die Wahl- beteiligung der 60- bis 69-Jährigen lag bei 81 % und damit über dem Durchschnitt aller Altersgruppen von 76 %. GENERATION 50plus 14
RkJQdWJsaXNoZXIy MzM3ODU1