DAS OPTIMUM
größere Selbständigkeit und Ver- trauen bedeuten und somit das Gefühl von Geborgenheit schaf- fen, was sich wiederum positiv auf Gemüt und Stimmung auswirkt. Zu beachten ist, dass bei De- menz-Erkrankten eine noch geringere Sensibilität beim Erken- nen von Farbkontrasten besteht. Erkrankte haben große Defizite beim Wahrnehmen von Kontras- ten, Farbsehen und Tiefenwahr- nehmung. Je nach Flächeneinsatz, Material, Oberflächenbeschaffenheit, Blick- winkel und Beleuchtung verändert sich die Farbe. Die Wirkung kann heller oder dunkler sein, sich im Reflexionsgrad und in der Farb- wiedergabe durch unterschied- liche Beleuchtung unterscheiden. Deshalb dürfen Farben, deren Farbton und Sättigung, nicht losgelöst von den individuellen Rahmenbedingungen gesehen werden. Farbe kann durch Kontraste Sicherheit vermitteln, z.B. beim Erkennen des Mobiliars, welches sich durch die verschiedenen Farben von Wand und Boden deutlich erkennbar macht. Eben- so Handläufe oder Griffe, welche sich von der Wand farblich abhe- ben sowie kontrastreiche Stufen- markierungen sind für die Sturz- prophylaxe sinnvoll. Beschriftung mit Groß- und Kleinschreibung ist wünschenswert, kein Blocksatz, keine Frakturschriften, denn diese werden schwer oder gar nicht mehr visuell erfasst. Schriftgröße 12 bis 14 Punkte beim normalen Leseabstand sind empfehlens- wert. Auch sollten Informationen nicht zu hoch angebracht sein (1,20-1,40m Höhe), da der Blick- winkel im Alter mehr nach unten gerichtet ist, bedingt durch Ver- änderung des Sehvermögens und die motorischen Beeinträchtigun- gen. Weder Lack noch glänzende Fo- lien sollten zum Einsatz kommen, da sie die Blendungsempfindlich- keit verstärken. Für die Farbgestaltung sind Far- ben in verschiedenen Gelb- bis Rotnuancen sowie Braun- und Grünnuancen, wenn diese abge- stuft verwendet werden, sehr gut geeignet, da sie gut unterschie- den werden können. Selbstverständlich gibt es kein Patentrezept. Jede Gestaltung der Räume muss individuell erfol- gen, da viele Faktoren, wie u.a. Raumgröße, natürliche Belich- tung, Lichteinfall eine große Rolle spielen. Dennoch sollten gewisse Grund- regeln beachtet werden, um den Betroffenen das Leben in der Umgebung so harmonisch wie möglich zu gestalten. Durch die richtige Auswahl und Gestaltung des Bodenbelags kann eine bessere Orientierung geschaffen werden. Je nach Funktion sollten sich Farben der Wand und des Bodens unterscheiden. Räume, die nicht betreten werden sollen, können durch eine ent- sprechende Farbauswahl ab- gegrenzt werden. Jedes Zimmer sollte eine andere Wandfarbe bekommen, um die Orientierung zu erleichtern. Fenster sollten auf Kippstellung fixiert werden kön- nen, da auf Grund des Weglauf- drangs auch das Fliehen aus dem Fenster nicht ausgeschlossen werden kann. Auf Spiegel sollte verzichtet werden. Da das eigene Ich nicht mehr erkannt wird, lösen auch spiegelnde Oberflächen Ängste aus. Für eine gute Orientierung sorgen Die Türen der Räume für De- menz- Erkrankte sollten mit deut- lich erkennbaren Symbolen ge- kennzeichnet werden. Hier kann es sehr hilfreich sein, wenn vorher LICHT 26 Darstellung der Lichtfarbe bei der biodynamischen Lichtsteuerung / Tag- Nacht- Rhythmus. Quelle: Waldmann
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