DAS OPTIMUM

maßen „in Lauerstellung“. Nach den forsa-Ermittlungen wird es für 28 % der Deutschen (viel) wichti- ger. Mieter und Wohnungseigen- tümer geben hier mit 31 % bzw. 30 % einen überdurchschnittli- chen Wert zu Protokoll, während sich der Anteil bei Hausbesitzern auf 25 % beläuft. Interessant sei, dass speziell 18- bis 29-Jährige (34 %) dem Bad eine höhere Be- deutung zubilligen. Die nächste badaffine Generation steht daher schon bereit, freut sich der Dach- verband. Und wie sollen Badezimmer sein? Mit 90 % Zustimmung bei „voll und ganz / eher“ machen die Bundesbürger die bequeme Nutzung in jeder Lebensphase zu ihrem Top-Kriterium. Dem Sie- ger relativ dicht auf den Fersen sind „praktisch und funktional“ (84 %) und die Eignung zum Ent- spannen und Wohlfühlen (83 %). Die Ambitionen „qualitativ hoch- wertig“ (76 %) und „umwelt- und energieschonend“ (72 %) folgen auf das Spitzentrio. Der erst- mals gezielt thematisierte Aspekt „gesundheitsfördernd“ bringt es auf Anhieb auf 41 %. Am Ende der Skala taucht mit lediglich 15 % (überraschend) der digitale Fortschritt auf. Insgesamt auffällig und für die Zielgruppenansprache wichtig: Frauen erwarten oft mehr als Männer von ihrem Badezim- mer. Mit Blick auf die konkreten Kauf- kriterien in Sachen „Badezimmer- ausstattung“ stellte forsa neun, aus insgesamt 22 Aspekten bzw. Anforderungen gebildete „Dimen- sionen“ zur Wahl. Das Resultat: Funktionalität vor Beratung und Service sowie Preis. Die Positio- nen 4 und 5 nehmen danach De- sign und altersgerecht / gesund- heitsorientiert ein. Erneut (weit) abgeschlagen: die Digitalisierung. Unsicherheitsfaktor „Kosten“ Ihr von Budget- und Platzzwän- gen unabhängiges Traumbad definieren die Bundesbürger mit zwei Hauptwünschen: Tageslicht und große Badewanne. Auf der reinen Produktseite reicht die Pa- lette ferner von (wandhängenden) WCs mit „Besonderheiten“ über LED-Beleuchtung und Sauna bis (wieder einmal) zur bodenglei- chen Dusche. Bei den Lieblingsfarben behauptet Weiß seine seit langem unan- gefochtene Dominanz. 45 % der Bevölkerung schwören auf den zeitlosen, universell kombinier- baren Basis-Ton. Sie verschaffen ihm damit einen gehörigen Vor- sprung vor Beige (11 %), Grau (10 %) und Blau (8 %). Mit „knal- ligen“ Farben können die Men- schen im Bad daher nach wie vor wenig anfangen. Erhebliche Unsicherheiten för- derte das Institut bei der Kosten- einschätzung für eine komplette Badrenovierung zutage. Ein Drittel der Befragten, die seit 2015 keine Sanierung durchführen lie- ßen, konnte die Kosten gar nicht beurteilen. Ansonsten pendelte sich die für erforderlich gehaltene Summe bei durchschnittlich 9.200 Euro pro Bad ein. Beides muss für die Sanitärbranche Grund ge- nug sein, die für die Verbraucher transparente Aufklärung stark zu intensivieren. Dabei kommt es u. a. darauf an, über alle bei einer Komplettrenovierung nöti- gen Arbeiten und Leistungen zu informieren. Altersgerechte Bäder: Trümpfe weiter in Branchen-Hand Der bereits nach der letzten Stu- die vor fünf Jahren prognostizierte „Renovierungsboom“ als Konse- quenz des demografischen Wan- dels hat laut Studie inzwischen eingesetzt und werde weiter an- halten. Die forsa-Erhebung liefert dafür neue Daten und Argumente. Danach sind lediglich 17 % der Bäder derzeit „voll und ganz“ für ältere Menschen bequem nutz- bar. Demzufolge wäre nur in etwa 6 Mio. der insgesamt 36 Mio. be- wohnten Wohnungen in Deutsch- land ein Bad vorhanden, das die Bezeichnung „altersgerecht“ ohne Abstriche verdient. Von denjeni- gen, die über kein altersgerechtes Bad verfügen, gaben 11 % an, einen entsprechenden Umbau definitiv oder vielleicht zu planen. Allein das entspricht einem mehr oder minder realen Bedarf an etwa 1,8 Mio. (neuen) Bädern, konkretisiert der Sanitärverband. Weitere 51 % ohne altersgerech- tes Bad dachten über einen Um- bau schon einmal nach. Bei den Umbauplanern genießen die Bad-Profis einen großen Kom- petenzvorsprung. 68 % wollen sich über altersgerechte Bäder bei Sanitär-Fachbetrieben und 45 % in Bad-Fachausstellungen informieren. Relativ gut schnei- det auch das Internet mit 39 % ab. Baumärkte (28 %) und Artikel in Zeitungen und Zeitschriften (22 %) sind dagegen keine bevor- zugten Informationsquellen. Zwei Drittel der Deutschen ver- muten, dass ein altersgerechter Umbau deutlich (32 %) bzw. etwas (34 %) teurer wäre als eine „normale“ Badrenovierung. Eine Mehrheit von 51 % ist bereit, das „in jedem Fall“ oder „wahr- scheinlich“ zu akzeptieren. 40 % machen das von der Höhe des Zusatzaufwandes abhängig, und nur 9 % lehnen einen möglichen Aufpreis (eher) ab. Auch dieses Stimmungsbild zeigt die Aufge- schlossenheit der Bundesbürger für eine fundierte Fachberatung. DAS OPTIMUM 21

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