„Certification-D“: GGT zertifiziert für Europa
Die GGT Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik® aus Iserlohn gehört zu einem europäischen Konsortium, das jetzt im französischen Lille den Zuschlag für das Projekt „Certification-D“ bekommen hat.
In den kommenden drei Jahren befassen sich elf Organisationen aus Nord-West-Europa mit Produkten für Menschen mit Demenz. Die Partner kommen aus Forschungs- und Pflegeeinrichtungen, kleinen und mittleren Unternehmen und aus Verbänden. Ziel ist es, ein Zertifizierungsverfahren zu entwickeln, mit dem Produkte ausgezeichnet werden können, die in besonderer Weise demenziell erkrankten Menschen helfen können. Diese Produkte werden nach einem einheitlichen Prüfverfahren bewertet und getestet und sollen am Ende des Prozesses ein europaweit gültiges Prüfsiegel erhalten.
Das Zertifizierungsverfahren wird maßgeblich von der GGT in Iserlohn entwickelt und durchgeführt. Das Unternehmen hat bereits seit mehr als 25 Jahren Erfahrung mit der Zertifizierung und Prüfung von Produkten für die „Generation 50plus“. Dieses Wissen soll nun in das Projekt einfließen.
Getestet werden die Produkte in sog. „Living Labs“. Diese Testumgebungen bilden einen realen Lebensraum nach, so dass die Menschen sich in vertrauten Umgebungen mit den Produkten befassen können. Die GGT betreibt in Iserlohn mit ihrer Dauerausstellung und zwei Musterhäusern seit vielen Jahren ein Living Lab, in dem bereits zahlreiche Produkte getestet wurden. Auch andere Projektpartner in den Nachbarländern arbeiten mit realen Testszenarien.
„Eine besondere Schwierigkeit sind die unterschiedlichen Standards, die bei den beteiligten Partnern gelten“, betont GGT-Projektleiter Marcus Sauer. „Es gibt keine einheitliche Definition, wie ein Living Lab arbeiten sollte.“ Daher sollen bei Projekttreffen in Belgien, Frankreich und den Niederlanden in den nächsten Monaten vergleichbare Arbeits- und Bewertungsmaßstäbe erarbeitet werden.
„Certification-D“ ist ein Interreg-Projekt und wird aus Mitteln des ERDF (European Regional Development Fund) mit 2,23 Mio. Euro gefördert. Das Projekt hat ein Gesamt-Budget von 3,7 Millionen Euro. Der sog. „Lead Partner“ ist das Demenz-Forschungszentrum der Alexianer Krefeld GmbH.
Von besonderer Bedeutung ist die Vernetzung der Projektpartner über die Ländergrenzen hinaus und der damit verbundene Know-How-Transfer.
Darüber hinaus erhalten Unternehmen im Wirtschaftsraum Nord-West-Europa durch das Projekt mittelfristig einen besseren Zugang zum Thema „Versorgung von Menschen mit Demenz“, was Arbeitsplätze und Umsätze sichert, aber auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit steigern kann.
„Am Ende geht es aber um die Menschen. Für diese wird es eine deutliche Steigerung der Versorgungsqualität geben“, so GGT-Projektleiter Marcus Sauer. Dies ist umso wichtiger, da sich die Anzahl demenziell erkrankter Menschen in Nord-West-Europa bis 2050 auf 8,5 Millionen im Vergleich zu heute nahezu verdreifachen wird.
Link zur Projektseite:
https://www.nweurope.eu/projects/project-search/certification-d-certification-of-technological-products-for-people-with-dementia-to-support-smes-in-innovation-and-business-growth/
Ihr kompetenter Ansprechpartner für dieses Thema:
Dipl.-Kfm. Marcus Sauer,
Tel.: + 49 23 71 95 95-21, E-Mail: sauer@gerontotechnik.de